Oberflächenchirurgie Ordination Herr Dr. Christoph Rötzer, MSc, MBA
Kleine Tumoren
(Lipome,…)
Kleine Tumoren, so weit sie von der Hautoberfläche zugänglich sind, kann man bis zu einer bestimmten Größe (abhängig von der Körperregion und der Abgrenzung zur Umgebung) auch in lokaler Betäubung entfernen. Wichtig ist dabei den Tumor, wenn möglich im Ganzen zu entfernen und eine histologischen Abklärung durchzuführen, da auch vordergründig gut abgrenzbare Tumoren bösartig sein können und eventuell eine Nachresektion eines Sicherheitsabstandes notwendig werden kann.
Die Entscheidung, ob in lokaler Betäubung oder in Allgemeinnarkose, muss im Einzelfall gemeinsam getroffen werden.
Varizen
(Krampfadern)
Wenn wir von Varizenchirurgie sprechen, betrifft es meist die oberflächlichen Venen der unteren Extremität, die Vena saphena magna bzw. die Vena saphena parva.
Unsere Beine besitzen ein tiefes und ein oberflächliches Venensystem, wobei der Transport des Blutes durch die Muskelpumpe erfolgt und die Flussrichtung durch ein Klappensystem vorgegeben wird. Diese Klappen steuern das Blut von außen nach innen und von unten nach oben. Eine Insuffizienz(Funktionsverlust) dieser Klappen führt daher zu einer Druckbelastung im oberflächlichen Venensystem und einer entsprechenden Venenerweiterung(Varizenbildung).
Die Operation hat zum Ziel, die geschädigten oberflächlichen Venenanteile zu entfernen, dadurch einerseits einen kosmetisch vorteilhaften Effekt zu erzielen und andererseits der Entstehung eines Ulcus cruris venosum (offenes Bein) vorzubeugen. Denn durch diese dauernde Druckbelastung wird die Haut ausgedünnt und kann letztendlich aufbrechen. Kleinere Varizen und sogenannte Besenreiser werden durch Verödung beseitigt.
Es empfiehlt sich eine Therapie im Herbst/Winter, durchzuführen, da anschließend das Tragen eines Stützstrumpfes für mehrere Wochen notwendig ist.
Eingewachsene Zehennägel
(Unguis incarnatus)
Der eingewachsene Zehennagel hat meist zwei Ursachen, eine ungünstige Anatomie und Fehler bei der Fußpflege. Die Problematik besteht in beiden Fällen aus einem Nagelanteil (manchmal Nageldorn), der sich in eine Weichteilkappe bohrt und dort eine Reizung hervorruft, die zu einer Schwellung und Narbenbildung im Bereich dieser Weichteilkappe führt, was sich wiederum ungünstig auf das weitere Einwachsen auswirkt.
Obwohl die Ursache und der zugrunde liegende Mechanismus so einfach ist, ist es doch erstaunlich, wie viele Patienten zu mir kommen mit einer monatelangen Vorgeschichte von insuffizienten meist konservativen Therapieversuchen mit Salben od. ähnlichem.
Die adäquate chirurgische Therapie erfolgt in Leitungsanästhesie („Vereisungsspritze“) und besteht im ersten Schritt in einer Korrektur der seitlichen Nagelkante, um ein Auswachsen zu ermöglichen und bei fehlendem Erfolg oder sehr stark eingedrehten Nagelrand in einer Verschmälerung des Nagels (Phenolkaustik oder Emmet-Plastik). Der Eingriff erfolgt ambulant und dauert ca. 20 min. Bei vorhandener Durchblutungsstörung ist jedoch Vorsicht geboten.
Diabetischer Fuß
Der Diabetische Fuß ist geprägt von einer sogenannten Neuropathie (der Patient spürt Schmerzen kaum bis gar nicht) deshalb erkennt der Patient nicht die Warnhinweise einer Überbelastung und bei gleichzeitig bestehender trockener Haut (ebenfalls Neuropathie-bedingt) kommt es zum Einreißen der gebildeten Hornhaut mit anschließendem Einwandern von Keimen, die an dieser Stelle wunderbar gedeihen und eine massive Infektion auslösen können. Diese wiederum wird mangels Schmerzen erst sehr spät wahrgenommen, wenn oft schon wichtige Strukturen (Bänder, Knochen) befallen oder geschädigt sind.
Wenn keine gleichzeitige Durchblutungsstörung vorliegt, sind die Heilungschancen nach Eröffnung und Ausräumung der Infektionshöhle sehr gut, jedoch häufig mit Funktionsdefiziten verbunden.
Septische Extremitäten
Ich stehe daher auf dem Standpunkt, dass es wichtig ist, aussichtsreiche Patienten intensiv zu therapieren, wenig bis kaum aussichtsreiche Patienten aber nach einem Therapieversuch einer notwendigen Amputation zuzuführen, um noch genügend Energie für die Rehabilitation zu sichern.
Für eine Entscheidung dieser Dimension ist eine tragfähige Arzt-Patientenbeziehung unbedingt notwendig.
Ich stehe daher auf dem Standpunkt, dass es wichtig ist, aussichtsreiche Patienten intensiv zu therapieren, wenig bis kaum aussichtsreiche Patienten aber nach einem Therapieversuch einer notwendigen Amputation zuzuführen, um noch genügend Energie für die Rehabilitation zu sichern.
Für eine Entscheidung dieser Dimension ist eine tragfähige Arzt-Patientenbeziehung unbedingt notwendig.
Sinus Pilonidalis
(Steißbeinfistel/Zwilling)
Kleine Fistelgänge im Bereich der Pofalte neigen zu immer wiederkehrenden Abszessbildungen und wodurch sich die Fistelgänge vergrößern.
Die Symptomatik im nicht entzündeten Zustand beschränkt sich auf mäßige Sekretion und üblen Geruch, der von der Keimbesiedelung der Gänge herrührt. Im Rahmen einer Infektion kommt es zum Überwuchern dieser Keime und im Anschluss daran zu einer sehr schmerzhaften Infektion.
Die Therapie bei Abszessbildungen beschränkt sich auf die Eröffnung und Infektkontrolle, nach Abheilung sollte das gesamte Fistelsystem als Ganzes entfernt werden und anschließende entweder primär verschlossen(genäht) oder langsam zur Ausheilung gebracht werden. Durch die Entfernung kann das Risiko einer neuerlichen Abszedierung deutlich gesenkt werden.
i.v. - Ports
i.v. - Ports
Patienten, die häufiger oder über längere Zeit immer wieder Infusionen bekommen müssen (bei Chemotherapien oder chronischen Erkrankungen), kann es sinnvoll sein, zur Schonung der peripheren Venen einen sicheren Zugang zum zentralen Venensystem anzulegen.
Dazu wird eine kleine Kammer (Port) unter der Haut fixiert und mit einem kleinen Schlauch eine Verbindung zum rechten Herzvorhof gelegt.
Bei Bedarf können mit einer Spezialnadel Medikamente sicher appliziert werden.
Dieser Eingriff dauert in der Regel zwischen 20 und 40 Minuten und wird in lokaler Betäubung durchgeführt.